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Erasmus in Schweden 2023!

Ein Bericht von Lisa-Marie Lill.

 

"Kungliga Musikhögskolan" oder auch "die königliche Musikhochschule" existiert seit 1771 in Stockholm. Dort wird man auf das Berufsleben als Musiker:in, Musikschullehrer:in, Musiklehrer:in und Komponist:in vorbereitet. Von Januar bis Juni 2023 hatte ich die Möglichkeit, an dieser Hochschule in Schweden zu studieren.

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Seit Beginn meines Studiums im Herbst 2019 war es ein persönlicher Wunsch von mir, mindestens ein Semester im Ausland zu verbringen. Doch durch die Corona-Pandemie seit 2020 und diverse Lockdowns in den folgenden Jahren war dies zunächst unmöglich. Umso erfreulicher, dass ich nach einer nervenaufreibenden Bewerbungsphase 2022 ein Erasmus- Stipendium erhielt und somit endlich meinen Traum verwirklichen konnte.

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Bei meiner Ankunft im verschneiten Januar ist mir direkt aufgefallen, welch wunderschöne Stadt Stockholm ist. Zusammen mit noch übrig gebliebener Weihnachtsbeleuchtung waren es vor allem Schneestürme, die mich begrüßten und bis Ende April begleiten sollten.

Das führte dazu, dass es einen in die wohlig-warme Gemütlichkeit des Drinnenseins lockte. Bei Schneegestöber und Temperaturen um die -10 Grad draußen war es besonders erholsam, sich in die modernen und beheizten Gebäude der Musikhochschule zurückzuziehen und sich dort seinem Studium zu widmen.

Der Unterricht fand überwiegend in Kleingruppen statt, was an einer Musikhochschule nichts ungewöhnliches ist.
Auf dem Stundenplan standen für mich Fachdidaktik für Violine und Klavier, Hospitation im Unterricht von Dozierenden, Ensembleunterricht und Einzelunterricht.


Im Laufe des Semesters erhielten wir Studierenden außerdem die Möglichkeit, unsere eigenen Schüler:innen zu unterrichten, wobei wir von unseren Dozierenden stetig begleitet worden sind.

Meine Lehrerin für Violine und Fachdidaktik, Päivikki Wirkkala-Malmquvist, hat sich intensiv mit der Entwicklung von "Warm-Ups" fürs Geigespielen auseinandergesetzt und auch einige Berufsmusiker mit ihrer Methode beraten.

Denn eine gut durchdachte Aufwärmphase kann für jede Violine spielende Person hilfreich sein, egal welchen instrumentaltechnischen Stand diese hat. Ein "Warm-Up"dient dabei primär dazu, eine korrekte Haltung vorzubereiten und Verletzungen sowie Verspannungen vorzubeugen.

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Während Päivikkis "Warm-Up" primär auf die körperliche Vorbereitung des Instrumentalspiels abzielte, so lernte ich im Unterricht zur Fachdidaktik

Klavier ebenfalls ein "Warm-Up" kennen, welches von der Pianistin Magarete Strömblad entwickelt worden ist. Unterricht hatte ich bei Lena Lidström, die einst selbst Studentin bei dieser war.

Das "Warm-Up" arbeitet mit einer zuvor festgelegten Akkordfolge, die von der Lehrkraft gespielt wird. Währenddessen erforschen die Schüler:innen (3 Kinder) in einem 5-Tonraum die Tasten des Klaviers. Unterstützt wird dieses mit Sprache, Gesang, Melodiespiel und Improvisation. Technisch wird sowohl die linke, als auch die rechte Hand gefordert.

Da das "Uppwärming" von Strömblad ursprünglich auf einen gemeinsamen Unterricht mit Streichinstrumenten und Klavier abzielte, kann die Methode mit ein wenig Arbeit an die Violine angepasst werden. Einen Aufwand, den ich gerne betreiben möchte, um das "Uppwärming" auch im Violinunterricht anwenden zu können.

Schlussendlich konnte ich viel aus meiner Zeit in Stockholm mitnehmen. Nicht nur Inhalte, die mir für mein Studium nützen, sondern auch für mich ganz persönlich war es eine großartige Erfahrung, in eine neue Lebensrealität einzutauchen und von dieser zu profitieren. Die Erlebnisse und Eindrücke dort haben mich nachhaltig geprägt und ich freue mich schon sehr auf den Tag, wenn es mich wieder einmal nach Stockholm verschlagen sollte.

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